Unanständig

Unanständig

2024 wird gewählt, bis die Bleistifte brechen.
Indien, USA, Thüringen. Ein Dreikampf der Potentaten.
Modi, Trump, Höcke. Sie merken es selbst. Spätestens nach dem lächerlichen TV-Duell des Suppenkaspers Bernd Höckel gegen den nicht minder konturlosen CDU-Dickie Vogt merkt man: wir sind echt Provinz, und die Fascho-Funktionäre sind die Hausmeister.
Aber wer wählt diese Spacken eigentlich?
Der Fallanalytiker des Spießbürgertums, Kai Blasberg, hat da so seinen Verdacht.
Wenn man auf Tätersuche geht, so wissen wir gestählten Crime-Podcast-Hörer, schaut uns schnell der Profiler über die verschreckte Schulter. Wer macht nur sowas? Wie konnte das geschehen? Woran erkennt man die? ,,Die" sind in diesem Falle und für diesen Text die Wähler der AfD. Denn, sind wir mal ehrlich: die sind ja das Problem. Nicht die Parteien, die sich zur Wahl stellen.
Die Medien laben sich am Phänomen der Tat, schlichte Trottel zu wählen, wenn man schwierige Probleme lösen will.
Und finden gekonnt und selbstlos nie endende Antworten auf Fragen, die nur die Medien selbst oft bewusst falsch stellen, damit vor lauter Differenzierungen das eigentliche Thema verloren geht. Denn beim nächsten maischbergern, illnern und lanzen sitzen wieder die Selben und Gleichen, um gekonnt nicht zu beantworten, was nicht gefragt wurde. Sendezeit will nun mal gefüllt sein.
Fragen wir uns aber doch einmal, woran man einen AfD-Wähler in Zukunft erkennen kann. Und fragen wir anschließend alle Wähler, ob sie denn wirklich in einer modernen und positiven Gemeinschaft zu einem Kreis solcher ausgemachten Volksverräter gezählt werden wollen.

Am besten nähert man sich einem Personenkreis über gemeinsame und stimmige Verhaltensmerkmale. Das ist mitunter sehr leicht. ,,Hells Angels" zum Beispiel tragen Kutten. Auf denen steht ,,Hells Angels". Wir erkennen, das ist ein Engel der Hölle. Er, meist ist es ein Bio-Mann, will uns damit etwas sagen. Vielleicht, und so viel kann als gesichert gelten, dass er gerne Motorrad fährt. Von seiner Freude an Kriminalität und Gewaltexzessen ist dann auch oft die Rede. Es sind aber schwindende Mengen. Alles hat so seine Zeit.
Bei Anhängern des Fußball-Klubs Bayern München ist es da schon schwieriger. Es sollen an die 12 Millionen sein, und nicht alle tragen Kutten. Verhaltensgleich kann aber sein, dass man wohl saturiert lebt, vom Fußball im eigentlichen Sinne nichts versteht und trotzdem als Anhänger dieses Sports gerne Erfolg hat. Zugehörigkeit zum Sieger ist ein wichtiges verbindendes Merkmal. Mal sehen, ob es 12 Millionen bleiben, wenn der Klub nicht nur sportlich weiter so dilettantisch agiert, wie in den letzten Jahren.
Vertrödeln wir aber nicht unser eigentliches Thema heute: woran erkenne ich Einen, der gerne bewusst Scheiße baut; der andere für eigenes Unglück verantwortlich macht und ganz vorne dabei wäre, wenn es wieder hieße, im Nachbarort gibt's straffrei heiße Sanierungen. Kurzum: wer ist das eigentlich, dieser Volksschädling AfD-Wähler? Denn das wäre der Begriff, den er im umgekehrten Falle nachplappern würde.
Was kommt bei all denen im gleichen Maße vor?
Schlechte Laune. Denn ohne das kommt man nicht mal im Ansatz auf die Idee, in der Wahlkabine oder von zu Hause sein Kreuz so gleichermaßen wütend wie falsch auf dem Stimmzettel zu platzieren.
Übergewicht. In diesem Falle Merkmal der Gedankenlosen und der Undisziplinierten im kleinbürgerlichen Wohlstandsrausch des Konsumkapitalismus. Weißmehl, Fett, leere Kohlehydrate. Legga. Lieblingsspruch: ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel. Warum soll man sich anstrengen, wenn es auch faul geht? Da sind wir schon beim Geschlecht. Denn die böse Partei nennt vor allem Männer ihre Wähler. Frauen sind mit ihrer intrinsischen Empathie für die Umwelt eher davor geschützt, Opfer dieser Hohlkopf-Bimser zu werden. Miese Bildung stört diese Figuren freilich wenig. ,,Wissen ist Macht. Nichts wissen macht auch nichts". Gerne verwechseln sie Bildung auch mit dem Stand des Wissens einer Zeit, in der es einen Hitler noch gar nicht gegeben hatte. Trotzdem nehmen sie gerne Teil an etwas, was sie Diskussionen nennen würden. So beginnen sie oft Sätze mit ,,Ich hab´ja keine Ahnung" oder ,,ich kenn mich da nicht aus". Doch anstatt danach einen Punkt zu setzen, folgt bei ihnen ein Komma und das schicksalhafte ,,aber". Von Dieter Nuhr, teilweise fälschlich als Ikone dieser Deppen auserkoren, hörten wir einmal: ,,Wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach mal die Fresse halten". Das münzen die Gescholtenen jedoch selbstverständlich in ihrer zu Stein gewordenen Ignoranz immer auf andere als sich selbst. Und würgen sodann, trotz selbst postulierter Ahnungslosigkeit, den üblich üblen Gedankenbrei von Facebook hervor. Die Lüge ist ein weiteres Merkmal dieser Art der Darstellung, die der Afd-Wurm gerne und natürlich billigend in Kauf nimmt, ist er ja ob seiner Stumpfheit nicht willens und in der Lage, die Konsequenzen seines Fehlverhaltens zu abzusehen oder tragen zu wollen. Verantwortungslosigkeit hat auch hier einen Leitspruch: ,,Was will man machen? Da kann man nix machen". Das Leitmotiv der Camp-David-Opfer. Diese Modemarke als Ausdruck heiliger Stillosigkeit ist ebenfalls Erkennungszeichen, meist zur Freizeit vorgetragen an den Müllhalden der Freizeitdesperationen in Hahn, Memmingen und Weeze auf der Flucht vor dem heimischen Steingarten. Kein Wunder, dass sich die Kretins als zu kurz gekommene und Verlierer von welchem Match auch immer wähnen. Sie umgeben sich in ihrem tristen Dasein ausschließlich mit tristen Botschaften. Alles, was sie wütend macht, wird rezipiert. Woraufhin sie wütender werden. Dies muss schlussendlich jemand schuld sein. Und sie ahnen es schon: die Schuld sucht der Verirrte bei denen, die er im Mittelpunkt der selbstgemachten tristen Botschaften verarbeitet. Das ist dann gerne auch mal nur noch die Außenministerin, die neben einer vielleicht falschen Politik (grün) auch noch zu verantworten hat, eine Frau zu sein. Und eine junge dazu. Sexismus also. Sowieso eine Lieblingskategorie unseres Sorgenkindes, das so gerne dazugehören würde. Wenn Sie jetzt denken, was ist das nur für ein armer Wicht, wäre die Erzählung nicht rund, wenn man die Selbsterhöhung vergäße. Denn trotz allem wähnt sich unser ewig weinerlich jammernder Lappen ja überlegen. Und findet beim Suchen von noch größeren Opfern als seiner Selbst immer wieder Personenkreise, auf die er voller Verachtung herabschauen kann. Rassismus halt.
Sie denken jetzt: der macht es sich aber einfach? Ja! Da haben sie recht! Man bekämpft Feuer mit Feuer. Denn das passiert in unserer Gesellschaft zu wenig. Wir scheuen die Konsequenz. Wir, die Gutmenschen, wollen argumentieren, diskutieren, parlieren. Während sich die Brüllaffen in den Parlamenten den Bauch halten vor Lachen. Wir können die nicht inhaltlich überführen. Die AfD und ihr ,,Programm" weist einen Haufen von Menschenverachtern, Manchester-Kapitalisten, Sozialstaatskillern und Zivilversagern aus. Sie haben kein Anliegen. Sie sind unsere bestbezahlten Schmarotzer. Sie wollen nur maulen. Sie wollen nur labern. Sie hassen uns und sich selbst. Das ist den Wählern aber bekannt. Vertraut. Und von ihnen erwünscht. Man muss sie markieren. Und sie stellen. Sie sozial isolieren und klar machen, dass der wahre Feind der Deutschen ihre angebliche Alternative ist. Denn die Wähler der Afd sind keine Opfer. Sie sind Bürger. Sie können sich zu jeder Sekunde anders entscheiden. Und wenn sie das nicht tun, tun sie das nicht unter Druck der Umstände nicht, sondern weil sie destruktiven Charakters sind. Wer möchte sowas denn als Nachbarn? Wer will mit sowas ein Bier trinken. Man kann nicht wählen gehen. Auf den Wahlzettel kleine Gesichter in die Kreise malen. Man kann ganz sicher sehr unzufrieden mit der Politik sein. Ja. Aber egal, was immer man in diesem Staat verurteilt, mies findet oder verbessern wollen würde. Es gibt keinen einzigen Grund, Arschloch zu sein. Nie!

#schlechtelaune #übergewicht #faul #männer #miesebildung #ignoranz #lüge #verantwortungslosigkeit #stillosigkeit #verlierer #sexismus #rassismus ,#fckAfD

19.04.24
*Kai Blasberg war 40 Jahre in den privaten Medien in Deutschland beschäftigt
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